Dinner cancelling auf buddhistisch

Heute bleibt die Küche kalt…..

Dinner cancelling ist eine gesunde Sache. Wenn meine Mittagszeit in den Nachmittag rutscht, lasse ich das Abendessen aus und fühle mich prächtig – trotz knurrenden Magens. Herrlich, wenn der Bauch am nächsten Morgen sich konkav nach innen wölbt.

Trotzdem mag ich Hungern nicht – gesund hin oder her.

Nun, für Buddha Shakyamuni war Dinner cancelling gelebte Realität. „Ihr werdet nicht krank und gebrechlich und fühlt Euch leicht und stark.“ waren seine Worte (Kitagiri Sutta). Und so folgten ihm die Mönche und Nonnen und aßen nach dem Mittagessen nichts mehr.

Heute essen sie im Zen-Kloster zu Abend, doch sozusagen heimlich. Der Roshi (Abt) ist beim Abendessen nicht anwesend und still ist es auch. Keine Rezitationen, keine Klangzeichen. Niemand im nächsten Raum würde vermuten, dass da gegessen wird. Dinner cancelling pro forma sozusagen. Genauso spielt es sich bei traditionellen Sesshins (Zen-Retreats) ab. Und dann heisst das Abendessen noch so seltsam: Yakuseki.

Yakuseki bedeutet Medizinstein. Zwischen Mittagessen und Frühstück nichts zu essen ist heftig. Da knurrten unweigerlich die  Mönchs–Mägen. Das Medikament (yaku) dagegen war ein heisser Stein (seki). Sie wickelten den heissen Stein in ein Tuch und legten ihn sich auf den Bauch. Das beruhigte ihr Bauchgrimmen  und ließ  ihr Gewissen rein. Der asketische Brauch verschwand, der Name für das „Abendessen“ – yakuseki – blieb.

Wenn Du das nächste Mal das Abendessen auslässt, dann versuche es doch mit einem yakuseki oder einem heissen Thermophor. Damit wirst du ja fast zum alten Zen-Mönch.

Was denkst Du darüber?