Das Jahr ist nun eine Woche alt und die Vorsätze noch frisch. Warum machen wir überhaupt Vorsätze? Weil wir uns davon etwas Positives, Lustvolles, Bereicherndes erwarten. Und weil uns im alten Jahr irgendetwas davon abgehalten hat, und das machte uns unzufrieden mit uns selbst. Also nehmen wir uns vor, es in diesem Jahr anders zu machen.
Manche haben sich wohl vorgenommen, im neuen Jahr täglich zu meditieren. Zu Beginn ist die Motivation hoch, doch dann schieben sich andere Dringlichkeiten in den Alltag. Und kaum lassen wir einen oder zwei Tage aus, sinkt der Eifer und der Vorsatz wird in den hintersten Winkel des Gehirns abgelegt.
Einmal auslassen, das passiert leicht. Wenn mal die Nacht kurz war und wir am Morgen müde sind oder wenn die Feiertage unseren täglichen Rhythmus durcheinander gebracht hat. Schwuppdiwupp ist die Meditationszeit mit anderem besetzt.
Das ist ja weiter nicht tragisch, könnten wir denken. Aber wir haben in uns eine kleine Aufpasserin, die das registriert. Eine Stimme, die alles kommentiert was wir machen. Im Kritisieren ist sie ganz groß. Wenn wir mal einen Tag unsere Meditation auslassen, bemerkt sie „ich habe es ja gleich gewusst“, oder „na, das ist dir doch nicht so wichtig“, oder noch schlimmer „Du bist ein Versager“. Das wirkt sich auf unseren Vorsatz und unser Selbstbild fatal aus. Denn wenn wir nur einen Tag Meditation auslassen, geben wir dieser kleinen Kritikerin Energie und glauben mehr und mehr den kleinen Sticheleien, die sie über uns sagt.
Wie können wir sie austricksen?
Mir hilft der Ein-Minuten-Trick – jedes Mal. Wenn ich nicht meditieren will/kann, sage ich mir: „Nur eine Minute!“ Eine Minute habe ich immer Zeit, auch wenn der Zeitdruck groß ist, auch wenn alles andere dringender ist, auch wenn ich keine Lust habe.
Wenn du dich also gar nicht nach Meditieren fühlst, zu müde bist oder etwas anderes lieber tun willst, dann mache nur einen klitzekleinen Schritt Richtung Matte. Setze dich hin, gehe in die Meditationshaltung und gib dir die Erlaubnis, nach einer Minute wieder aufzustehen. Nur eine Minute, eine kurze Minute. Dann hat deine innere Kritikerin keine Chance, denn du hast deinen Vorsatz, jeden Tag zu meditieren, gehalten. Und möglicherweise wirst du manchmal sogar länger sitzen bleiben als nur eine Minute.
Diesen Trick wende ich auch in anderen Bereichen an. Ich frage mich, was ist der kleinste Schritt, den ich machen kann, um meinem Ziel/Vorsatz näher zu kommen? Was kann ich jetzt machen? Wenn ich einen Blog schreiben soll, dann mache ich nur eine Notiz und lege sie auf meinen Schreibtisch. Eine Präsentation, die mir Sorgen bereitet, beginne ich mit einer Titelfolie, dann ist die Datei schon eingerichtet. Wenn ich joggen gehen soll, stelle ich die Laufschuhe im Vorzimmer bereit. Dieser kleine Schritt der Vorbereitung hilft, am nächsten Tag weiterzumachen. Damit zeige ich meiner kleinen Aufpasserin, dass ich motiviert bin und an meinem Vorsatz dranbleibe.
Ein kleiner Sieg, jeden Tag. Schön ist das!
Thanks great bblog post
Ich habe den Blog gerade neu entdeckt und freue mich darüber. Den Eine-Minute-Trick wende ich tatsächlich oft an, ohne das es mir direkt bewusst war. Einen klitzekleinen Anfang machen, dann fällt das Weitermachen weniger schwer.
Viele Grüße
Lena
Ja! Vorausgesetzt man hat ein Großes Ding, das man angehen möchte. Denn wenn man zu viele Vorhaben hat und für jedes den eine-Minute-Trick anwendet, verzettelt man sich. Ganz nach dem Buch von Gary Keller: „The One Thing: Die überraschend einfache Wahrheit über außergewöhnlichen Erfolg“. Das scheint ein Bestseller geworden zu sein. – mit der Aussage, „wirf die Prioritäten weg und widme Dich jeden Tag Deinem „One Thing“. Ich freue mich dass Du meinen Blog abonniert hast.
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Ja genau 🙂
Manchmal muss man/frau sich eben selbst austricksen… 😉